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In einer Veranstaltung des Projektbüros „Hi2025“ sind am 7. März rund 110 Teilnehmer*innen aus ganz unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft zusammengekommen. Thema: Was brauchen wir in der Region Hildesheim, damit wir eine erfolgreiche Kulturhauptstadt Europas 2025 werden?

Das Interesse an der Kulturhauptstadtbewerbung „Hi2025“ ist ungebrochen groß. Rund 110 Gäste sind am Samstag, 7. März in der Aula des HAWK-Gebäudes, Hohnsen 2, zusammengekommen, um sich über den aktuellen Stand der Hildesheimer Bewerbung zu informieren und ihre Ideen einzubringen.

In seiner Begrüßungsrede erklärte Thomas Harling, Co-Leiter der Hildesheimer Bewerbung, das Ziel der Veranstaltung sei, „das Wir zu erleben und offene Fragen mit Fachleuten zu besprechen“. Eine Blitzumfrage per Handzeichen im Saal ergab, dass Expertinnen und Experten aus den Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft, Sport, Bildung und religiöse Gemeinschaften an der Veranstaltung teilnahmen.

Welcher Weg in der ersten Phase der Bewerbung bereits gemeinsam bewältigt wurde, zeigte Co-Leiterin Lene Wagner auf. Vom Beschluss an der Bewerbung teilzunehmen, an der sich alle Bürgermeister und Bürgermeisterinnen des Landkreises beteiligten, über die Abgabe des ersten Bewerbungsbuchs, bis zum Erreichen der Shortlist im vergangenen Dezember.

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Nun stehen die nächsten großen Schritte im Bewerbungsverfahren an: Die Abgabe der zweiten Fassung des Bewerbungsbuchs Ende Juli und der Jurybesuch in der Region Hildesheim am 15. September. Eine Woche später wird die Jury dann bekannt geben, welche deutsche Stadt sich 2025 „Kulturhauptstadt Europas“ nennen darf.

Carolin Hochleichter, die neue künstlerische Leitung der Hildesheimer Bewerbung, gab einen Einblick in die derzeitigen Planungen des künstlerischen Programms für das Jahr 2025, das mit Künstlerinnen und Künstlern des afrikanischen Kontinents unter anderem auch eine außereuropäische Perspektive einnehmen könnte.

Expertisen einer lebendigen Bürgerschaft

Anschließend wurden in fünf Arbeitsgruppen zentrale Fragen der Bewerbung diskutiert. Schließlich sollten die Perspektiven und Expertisen einer lebendigen Bürgerschaft in den Prozess der Bewerbung einbezogen werden. Karten wurden beschrieben und an Stellwänden gesammelt, Wissen geteilt, Projektideen mit Klebepunkten priorisiert. Dabei spielte die Gruppengröße eine besondere Rolle – mit jeweils rund 20 Fachleuten war in den Arbeitsgruppen ein lebendiger und offener Austausch möglich.

Zentrale Themen der Bewerbung wurden angesprochen. Etwa die Möglichkeiten zur Teilhabe unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, die besondere Bedeutung der internationalen Vernetzung oder die Transparenz in der Erstellung des Programms des Kulturhauptstadtjahrs.

Überraschende Perspektiven

Manchmal traten aber auch überraschende Aspekte in den Mittelpunkt. So zog die Gruppe, die sich mit der Entwicklung einer „Modellkulturregion“ beschäftige, vorab eine Linie „zwischen landschaftlicher und geistiger Provinz“. Die Arbeitsgruppe, die diskutierte, wie man Hildesheim internationaler gestalten könne, startete mit der Feststellung, dass die Region mit Einwohnerinnen und Einwohnern aus 140 Nation bereits ausgesprochen international sei; diesem multikulturellen Leben vor Ort müsse nur zu mehr Sichtbarkeit verholfen werden. Und in der Gruppe, die sich mit Teilhabe beschäftigte, überzeugte die Idee der „Kultur-Viren“ – eine Guerilla-Marketing-Aktion des Alltags, die durch Gespräche, etwa an der Bushaltestelle oder im Bürgeramt, Ideen der Bewerbung in die Bevölkerung tragen könnte

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Die Arbeitsgruppen im Überblick

  1. Wie können wir Hildesheim als MODELL-KULTURREGION gestalten?
    Leitung: Thomas Harling (Leiter Projektbüro); Moderation: Birgit Krauß (Kulturbüro Landkreis)
  2. Nach welchen Kriterien und mit welchem Verfahren werden die Projekte für das Hi2025-Programm ausgewählt?
    Leitung: Carolin Hochleichter (Künstlerische Leitung der Bewerbung); Moderation: Elisabeth Böhnlein (Assistenz der künstlerischen Leitung)
  3. Was brauchen wir, um Hildesheim internationaler zu gestalten?
    Leitung: Lisa Modrakowski (Internationale Beziehungen); Moderation: Matti Müller (Univent)
  4. Wie kann die Kulturhauptstadt Hildesheim eine Kulturhauptstadt Europas ‚für alle‘ werden?
    Leitung: Lene Wagner (Leitung der Bewerbung);
    Moderation: Renate Pischky-Winkler
  5. Was macht unsere regionalen Schätze so attraktiv, dass Menschen aus Lissabon, Riga oder Palermo zu uns reisen wollen?
    Leitung: Sabine Zimmermann, Moderation: Hartwig Kemmerer

„Positive Vibes“

Zu der konzentrierten und lebendigen Arbeitsatmosphäre trug auch das leckere Mittagessen der „Weltküche“ von Flux bei sowie die Verpflegung mit Kaffee und Getränken durch das Rote Kreuz, Kreisverband Hildesheim.

Zwei „professionelle Gesprächsanstifter“ der Geheimen Dramaturgischen Gesellschaft eröffneten Möglichkeiten, sich über die Veranstaltung auszutauschen und Feedback zu hinterlassen. Anlass zur Kritik war, dass mehr Raum und mehr Zeit wünschenswert gewesen wäre, angestoßene Diskussionen weiterzuführen. Positiv äußerten sich die Teilnehmenden über die Stimmung der Veranstaltung, die ermöglicht habe, „viele neue Kontakte“ zu schließen, sich gegenseitig zuzuhören und „die positiven Vibes“ im Bewerbungsprozess zu stärken.

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